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Aufruf zur Blogparade „Endstation Texterstrich?“

Das Team von Content Cure lädt zur Blogparade. Wie das provokante Motto im Kontext unseres Fokus auf Content-Marketing unschwer erahnen lässt, geht es darin um das professionelle Texten für Unternehmen. Und zwar mit kritischem Blick auf die Vergütungssituation in Deutschland. Ziel ist es, insbesondere Berufseinsteigern dabei zu helfen, sich nicht dauerhaft unter Wert zu verkaufen. 

Aus einem Füller in liegender Hand läuft rote Tinte, daneben ein Feuerzeug und ein kleiner Löffel

„Texte sind alles andere als Gemüsedeko in der Kommunikation des Onlinezeitalters. [Es reicht nicht], ein paar Infos zusammenzuhacken und mit Werbesülze zu garnieren oder mit Kalauern zu würzen“, heißt es auf Seite 20 des famosen Fachbuchs „Texten können – Das neue Handbuch für Marketer, Texter und Redakteure“ der geschätzten Kollegin Daniela Rorig (Rheinwerk 2020). Und weiter: „Wir müssen heute anders schreiben als früher. Weil sich die Art, wie Menschen kaufen, in den letzten 10 Jahren grundlegend verändert hat. Und Texte neue – auch größere – Aufgaben übernehmen.“

So ist es. Wobei insbesondere der letzte Satz auf einem Extrateller serviert werden sollte. Vorzugsweise mit Goldrand.

Doch wird das kundenseitig auch tatsächlich überall so goutiert, und werden Texte für die Unternehmenskommunikation alles in allem adäquat bezahlt?

Wir haben da so unsere Zweifel und gehen davon aus, dass hierzulande immer noch allzu viele Texterinnen und Texter bei weitem nicht leistungsgerecht bezahlt werden und nur schwerlich über die Runden kommen. Woher wir das wissen? Weil wir als Marktteilnehmer das Geschehen seit vielen Jahren im Blick haben.

Daher haben wir uns entschlossen, via Content Cure eine Blogparade für freiberufliche und festangestellte Texterinnen und Texter aus Marketing und PR zu starten und auf diesem Wege Tipps für Berufseinsteiger zu sammeln. Auch Kolleginnen und Kollegen mit entsprechendem Coaching-Schwerpunkt können selbstverständlich hier mitmischen.

Ihr alle seid herzlich dazu eingeladen! Euer Thema: „Endstation Texterstrich?“ 
Am Ende des Beitrags ist übrigens ein Download-Link für das Titelbild bzw. Plakat zur Blogparade.

Was ist eine Blogparade?

Blogparaden gibt es seit rund 20 Jahren. Es handelt sich um eine gemeinschaftliche, zeitlich befristete Blogger-Aktion zu einem vom Veranstalter vorgegebenen Thema. Die Teilnehmer veröffentlichen dazu auf ihrem Blog o. ä. einen individuellen Beitrag, setzen einen Link zum Blogparaden-Aufruf, verweisen auf den Veranstalter und informieren diesen über ihren Beitrag. Indem der Veranstalter die einzelnen „Zusendungen“ sammelt und promotet, sorgt er insgesamt für eine höhere Reichweite aller Beiträge.

Darum geht’s bei „Endstation Texterstrich?“ 

Mit der Blogparade möchten wir eine Art Stimmungsbild der Text- bzw. Content-Branche einfangen. Aber keine Sorge: Das Ganze ist nicht so konzipiert, dass ihr in euren Beiträgen die Höhe eures eigenen Honorars offenlegen müsst. Das würde zwar zur Wahrheitsfindung beitragen, ist aber jedem selbst überlassen.

Schließlich lässt sich das Thema auch auf andere Weise interessant aufbereiten. Beispielsweise indem ihr erzählt, warum ihr diese Richtung eingeschlagen habt, worauf es aus eurer Sicht beim Texten für Unternehmen ankommt und inwiefern Texte heute in der Tat neue, teils größere Aufgaben übernehmen (s. Zitat oben). Oder aber ihr berichtet über gute und schlechte Erfahrungen und streut ein paar Anekdoten ein. Gleiches gilt für lehrreiche Fails.

Spannend wäre es zudem, wenn ihr euch zur Marktentwicklung äußert und die sicherlich nicht nur von uns beobachtete Vergütungsschieflage diskutiert – auch wenn ihr selbst nicht davon betroffen seid. Gerne auch mit Blick in die Glaskugel.

Dies alles sind jedoch nur unverbindliche Vorschläge. Pickt euch das eine oder andere davon raus oder macht einfach euer eigenes Ding draus.

Verbindlich hingegen ist: In euren Beiträgen solltet ihr Berufseinsteigern drei praxisbewährte Tipps geben, wie sie sich erfolgreich im Markt aufstellen können. Damit sie sich nicht von vornherein unter Wert verkaufen und dauerhaft in die Tretmühle geraten. Das ist uns eine Herzensangelegenheit.

Beachtet bitte die unten aufgeführten Teilnahmebedingungen zur Blogparade  von Content Cure und die dort aufgelisteten, erweiterten Impulsfragen.

Weitere Gedanken zur Inspiration

Eingeräumt, die Wertschätzung für Content hat zuletzt merklich zugenommen, und mehr und mehr Unternehmen begreifen mittlerweile, woran ihr Content-Marketing bislang gekrankt hat: dass versucht wurde, unter anderem auch den Text-Part durch das Preisnadelöhr zu pressen.

Weil … schreiben kann ja irgendwie jeder. Mag sein. Aber eben nicht texten.

Dadurch bleibt die Content-Qualität auf der Strecke. Folge: Texte für Websites, Online-Shops, Corporate Blogs etc. kommen weder bei Zielgruppen noch bei Google & Co. sonderlich gut an und sammeln kaum Conversions ein. Genau daran scheitert Content-Marketing ja oft.

Doch es tut sich was. So konstatierte Yvonne Grünenwald vom Texterverband bereits 2018 in einem Interview mit der W&V: “Die Texter, die sich auf ein Fachgebiet oder Format spezialisiert und beim Kunden bewährt haben, sitzen recht sicher im Sattel und erzielen angemessen hohe Stundensätze. Dieses Phänomen ist unabhängig vom Alter, weil es allein dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgt.”

Also Entwarnung? Nö. Denn schaut man sich dagegen etwa die Honorare auf einschlägigen Texterbörsen an, so wird einem mulmig zumute. Zumal der dort für lachhaft „kleines Geld“ erstellte Content trotz seines wohl eher bescheidenen Beitrags zum Unternehmenserfolg zweifellos auch anderswo die Preise drückt – und außerdem das Mindset der Kunden vergiftet.

Das macht es nicht leichter für Texterinnen und Texter, die noch ganz am Anfang stehen. Und nicht nur für diese … So dass ungeachtet der positiven Marktentwicklung ein erklecklicher Teil davon deutlich unterhalb des für Freie empfohlenen Stundensatzes von 50 bis 120 Euro in die Tasten hauen dürfte. 

Belastbare Zahlen hierzu gibt es nicht. Aber die Dunkelziffer ist unseres Erachtens erheblich. 

Hinzu kommt, dass die meisten Agenturen kein wirklich pralles Einstiegsgehalt zahlen. Dieses changiert für gewöhnlich zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto – obwohl speziell im Content-Marketing nicht nur jede Menge handwerkliche Skills erforderlich sind. Sondern Texterinnen und Texter müssen darüber hinaus über ein weitreichendes Praxiswissen rund um SEO, Conversion-Rate-Optimierung und Customer Journey verfügen. Um nur einige Beispiele zu nennen. Man sollte sie daher eher als „Content-Ingenieure“ bezeichnen. Kurzum, einen Satz halbwegs unfallfrei formulieren zu können, ist hier allenfalls eine Mindestanforderung.

In diesem Zusammenhang ist die aktuelle Studie „Prekarisierung im Journalismus“ des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München durchaus alarmierend. Denn hier wie dort geht es um mangelnde „Wertschätzung“ für professionelle Texte. Und die wirtschaftlichen Folgen für Betroffene.

Mit unserer Blogparade wollen wir einen kleinen Beitrag leisten, um das Standing von Texterinnen und Textern in Deutschland zu verbessern. Oder besser: Ihr selbst könnt im wahren Sinne des Wortes einen Beitrag dazu leisten. Los geht’s!

Wie nehmt ihr an „Endstation Texterstrich?“ teil?

Lasst euch von diesem Aufruf inspirieren und verfasst bis zum 31. Juli 2021 einen bockstarken Beitrag zum Thema unserer Blogparade: „Endstation Texterstrich?“  Fügt darin einen Link auf https://contentcure.de/blog/themen/aufruf-zur-blogparade ein und veröffentlicht das Ergebnis beispielsweise auf eurem eigenen Blog, in einem Online-Magazin oder via LinkedIn.

Schickt uns also nicht etwa eure Docs zu, sondern bringt eure Beiträge selbst unters Volk. Aber vergesst anschließend bitte nicht, uns sicherheitshalber per E-Mail an kontakt@contentcure.de auf eure Veröffentlichung hinzuweisen!

Wir sammeln eure Beiträge dann, listen sie hier in diesem Aufruf mit Verlinkung auf und distribuieren jeden einzelnen davon via Social Media. Später werten wir die Blogparade aus und fassen die Kernergebnisse in einem neuen Beitrag zusammen. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf eure drei Tipps für Berufseinsteiger.

Also nicht vergessen: Neben der ungefähren Themenvorgabe sind diese Tipps das Einzige, an das ihr euch verbindlich halten müsst, wenn ihr an unserer Blogparade teilnehmen möchtet.

Abschließend noch einige unverbindliche Impulsfragen:

  • Warum habt ihr euch für das professionelle Texten entschieden?
  • Ist Texten euer Traumjob? Und wenn ja, warum?
  • Worauf kommt es aus eurer Sicht beim Texten für Unternehmen an?
  • Inwiefern übernehmen Texte im Content-Marketing neue, größere Aufgaben?
  • Sind automatisiert erstellte Texte bereits eine große Konkurrenz?
  • Welche guten und schlechten beruflichen Erfahrungen habt ihr gemacht?
  • Aus welchen Fehlern habt ihr am meisten gelernt?
  • Was tut ihr, um euren Preis im Markt durchzusetzen?
  • Anhand welcher KPIs rechtfertigt ihr vor Kunden euer Honorar?
  • Wie schätzt ihr die Marktsituation für Texterinnen und Texter ein?
  • Brauchen vor allem freiberufliche Texterinnen und Texter mehr Lobby?

Wie gesagt: Orientiert euch an einer oder mehrerer dieser Fragen oder denkt euch einfach selbst was Passendes aus. Da sind wir ganz offen für eure Kreativität.

So, dann viel Spaß beim Texten! Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.

Beiträge zur Blogparade

  1. Die Wahrheit, die nicht schmeckt: Kreative und qualitative Text-Arbeit kostet Bargeld“ von Tom Ruthemann
  2. Texte haben keinen Preis“ von Ursula Martens
  3. Texter – kann man davon leben?“ von Ina Mewes
  4. 8 Tipps, mit denen du nicht auf dem Texterstrich landest. Oder dich aus diesem Milieu befreien kannst“ von Christa Goede
  5. Die unsichtbare Arbeit: Vom Texten mit und in Kirchens“ von Christian Spließ
  6. Profi Texter werden: Ausbeutung oder lukrative Arbeit?“ von Ronny Schneider
  7. Endstation Texterstrich: Wer trägt die Schuld?“ von Burkhard Asmuth
  8. Texterin und Texter werden. Sein. Und davon leben!“ von Ulrike Zecher
  9. Endstation ‚Texterstrich‘?“ von Cordula Natusch
  10. Warum gut bezahlte Copywriter keine Fachidioten sein müssen“ von Daniela Rorig
  11. Anforderungen eines Auftraggebers an einen Texter“ von Nicolas Scheidtweiler
  12. 17 Wege für Texter:innen, zusätzliches Geld zu verdienen“ von  Stefanie Laube
  13. Nützliche Tipps zur Honorargestaltung für angehende Texter“ von Inken Paletta

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